Aus dem Museum

Conrad Steinmann- Kunstmaler und Fotograf

Ausstellung zum Nachlass des Kunstmalers und Fotografen Conrad Steinmann (1866 – 1933)

Die Ausstellung zum Affoltener Künstler folgt seinem Werdegang von der Kunstgewerbeschule in Winterthur nach Paris und seiner Rückkehr nach Neftenbach 1890. 1899 kauft Conrad Steinmann im Säuliamt ein Haus in Affoltern am Albis. Von hier zog er aus bis zu seinem Tod 1933, um die Natur in Ölbildern einzufangen und zu fotografieren.

Es liegt verträumt in einem verwunschenen Garten, das Haus Bethania der Familie Conrad und Mathilde Steinmann-Schmid, das diese ab 1899 mit ihren vier Kindern bewohnten. 2021 ist die Erbin, Regula Meissner-Baur gestorben und ihrem Wunsch entsprechend, konnte das Ortsmuseum nach eigener Wahl Dokumente, Bilder und Objekte übernehmen. Das Museum verpflichtete sich im Gegenzug das Erbe zu ordnen und zu konservieren.

Rote Kakteen

Das Haus entpuppte sich als Kleinod der Alltagsgeschichte einer Familie im 20. Jahrhundert. Die letzte Besitzerin und Enkelin des Künstlers, gab dem Haus einen musealen Rahmen. Sie selbst lebte in den letzten 20 Jahren im Sommer im Haus und liess den Garten neu erblühen und das Haus voller Geschichten, voller Bilder und voller Überraschungen wieder aufleben. Die Familie war aus der finanziellen Not, Sammler.  Vieles wurde aufbewahrt, vielleicht kann es ja noch gebraucht werden.  Anhand des vielfältigen Materials ist es möglich Aspekte des Lebens der Hausbewohnerinnen und -bewohner aufzuzeichnen. In dieser ersten Ausstellung wird in Dokumenten und Bildern der künstlerische Werdegang von Conrad Steinmann aufgezeigt. Sein Weg führte ihn von Neftenbach und Paris nach Affoltern am Albis.

Sommerlandschaft

(Auch das Hauptbild) Oberer Zugersee und Rossberg (Grippen) 

Bereits in der Schule fiel Conrad als begabter Zeichner auf und erhielt die Möglichkeit am Technikum Winterthur eine erste Ausbildung zu machen. Ab 1883 weilte er in Paris und arbeitete u.a. an der berühmten Ecole des Beaux Arts beim bekannten Künstler und Lehrer Jean-Léon Gérôme. Dieser war ein grosser Gegner des aufkommenden Impressionismus und lernte die klassische Akademie- Malerei der Epoche. Viele bekannte Schweizer Künstler wie Ferdinand Hodler, Cuno Amiet und Alfred Welti besuchten die gleiche Schule. 1890 zog es Conrad in die Schweiz zurück in die Natur, wie er in seinem Lebenslauf festhält.

Mit Fotografie, Porträtmalerei, kunstgewerblichen Zeichnungen jeder Art und mit Originalen von Ansichtskarten der Schweiz verdiente er den Lebensunterhalt. Ein hartes Brot. Davon zeugen seine Kassabücher, in denen er minutiös seine Einnahmen notierte.  Von seinem Wunsch in der Natur zu malen zeugen viele Ölbilder aus dem Säuliamt und Umgebung. Ab 1918 bis zu seinem Tod machte er im Sommer längere Studienaufenthalte in der Schweiz.

In Ausstellungen in Affoltern, Zürich, Winterthur und Zug konnte er seine Bilder zeigen und mit mehr oder weniger Erfolg verkaufen. Diese Ausstellungen und Verkäufe sind ebenso dokumentiert.

In den 1920er und 30er Jahren war Conrad Steinmann ein bekannter Künstler in der Region und in vielen Stuben im Bezirk hingen und hängen heute noch Bilder.

An der Ausstellung werden Bilder und Fotografien aus dem Nachlass gezeigt. Geplant ist für das nächste Jahr eine Ausstellung zum Leben der Familie.

Toggenburger Mädchen