Aus dem Museum

Diese Suppe ess ich nicht!

Beim Wort Suppenschüssel tauchen sicher bei Vielen Erinnerungsbilder vom Struwwelpeter oder von Astrid Lindgrens Michel in der Suppenschüssel auf. Der erste verweigert die Suppe, wird spindeldürr und stirbt, ein Lehrbild von Heinrich Hoffmann aus dem Jahre 1845. Der zweite stülpt sich die Schüssel über den Kopf und kann sie nicht mehr entfernen. Zurück bleibt ein Scherbenhaufen und der Michel landet in seinem Schuppen, wo er anstelle in sich zu gehen, Holzfiguren schnitzt und neue Streiche ausdenkt.

Die Geschichte vom Suppen-Kaspar aus dem Jahre 1845 von Heinrich Hoffmann

Beim Wort Suppe tauchen auch viele Erinnerungen auf an Bücher mit Schilderungen aus dem Krieg, wo die Suppe täglich dünner wurde, aus Kinderheimen oder Gefängnissen, wo vergebens nach Fleischstücken darin gesucht wurde.

Schüsseln und Suppenschüsseln sind keine Erfindung der heutigen Zeit. Essgefässe hatten bereits frühere Kulturen. Diese waren aus Ton oder Holz, später aus Steingut und in den wohlhabenden Haushalten aus Porzellan. Die Schüsseln aus den Beständen des Museums standen eher auf dem Mittagstisch bürgerlicher Familien. Dies lässt sich an den Ornamenten und geschwungenen Formen ablesen.

Suppenschüssel aus Porzellan mit blauen Ornamenten aus der Sammlung des Museums

Suppenschüssel aus Steingut aus der Sammlung des Museums