Aus dem Museum

Wiedereröffnung der Ämtler Museen

Teilweise wird noch abgewartet, wie sich die Pandemie weiterentwickelt

Seit dem 22. Dezember 2020 sind die Museen geschlossen, am 13. Januar 2021 verlängerte der Bundesrat diese Regelung. Ab dem 1. März sollen Läden, Museen und Lesesäle von Bibliotheken wieder öffnen können. Wie reagieren die Ämtler Museen?

Bild und Text: Regula Zellweger

Ein geschlossenes Museum bedeutet nicht, dass es für die Verantwortlichen weniger zu tun gibt. Im Ortsmuseum Affoltern am Albis/Zwillikon wurde die Zeit rege genutzt, um mit einer neuen Ausstellung die Besucher wieder begrüssen zu können. Museumsarbeit bedeutet bei weitem nicht nur das Kuratieren von Ausstellungen und das Organisieren von Führungen. Ursula Grob, Leiterin des Ortsmuseums in Zwillikon, braucht einen grossen Teil ihrer Arbeitszeit für Recherchen aufgrund von Anfragen, das Inventarisieren und das Aufarbeiten der Archive. Als langjährige Bibliothekarin will sie die Sammlung so organisiert haben, dass die Sammelobjekte sofort gefunden und Fragen umgehend beantwortet werden können. Dies bedingt, dass die Objekte fotografiert, beschrieben und nach einer bestimmten, praktisch anwendbaren Systematik gelagert werden.

Ortsmuseum Affoltern am Albis/Zwillikon
Die rund zehn Wochen, in denen das Museum geschlossen war, wurde der Aufenthaltsraum renoviert, konkret heisst das, Museumsmitarbeiter Hansruedi Huber griff zu Farbe und Pinsel und Ursula Grob nähte Vorhänge. Die Ausstellung zum Samariterverein wurde weggeräumt und mit Begeisterung kuratiert nun Ursula Grob die Ausstellung zur Firma Zena, bekannt durch die Jahrzehnte lang in Affoltern hergestellten Sparschäler. Das Unternehmen wurde an Victorinox verkauft – und damit ist Affoltern um die Produktion eines bekannten Schweizer Produktes ärmer.

Viel Freude bereitet auch die Aufarbeitung der Schenkung einer umfassenden Sammlung durch die OVA. So besitzt das Museum nun von beinahe allen je verkauften Produkten eine Etikette – es sind Hunderte.

Freundlicherweise bringen Leute auch immer wieder Objekte aus dem Privatbesitz ins Museum. Diese Neuzugänge werden inventarisiert. Wenn möglich werden die Objekte in die Dauerausstellung integriert. Eben befasst sich Ursula Grob mit drei Waagen, bei denen unterschiedliche Techniken zum Wägen zu erkennen sind

Am 6. und 7. März 2021 können Interessierte neben der permanenten Ausstellung auch die vier Monate dauernde Ausstellung zu den Sparschälern – mit einem Film – besuchen.

Die Öffnungszeiten des Museums sind zwar beschränkt, es besteht aber immer die Möglichkeit für individuelle Besuche auf Voranmeldung.

Ursula Grob freut sich auf den wieder vermehrten direkten Kontakt mit Besuchern: «Vielleicht ist das Museum von aussen betrachtet nicht sehr attraktiv, aber im Inneren birgt es viele interessante Exponate und erstaunliche Geschichten, die wir je nach Interessen der Besucher auch gern erzählen.»